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Lamborghini enthüllt Konzeptauto Lanzador: der visionäre, rebellische Ultra GT

VERÖFFENTLICHUNGSDATUM: 18 Aug. 2023   |   Sant’Agata Bolognese/Monterey

Lamborghini präsentiert auf der Monterey Car Week das Konzeptfahrzeug Lanzador und gibt damit eine Vorschau auf das Elektroauto der Zukunft. Zugleich gründet der Lanzador eine neue Fahrzeuggattung – die der Ultra GT

Sant’Agata Bolognese/Monterey, 18. August 2023 – Lamborghini präsentiert auf der Monterey Car Week das Konzeptfahrzeug Lanzador. Es gibt einen Ausblick auf eine konkrete Vision eines zukünftigen rein elektrischen Lamborghini – als vierte Modellreihe von Lamborghini.

Das Konzeptfahrzeug Lanzador stellt einen Gran Turismo mit hoher Bodenfreiheit als 2+2-Sitzer vor. Es zeichnet sich durch klare, puristische und technische Formen aus und zeigt eine völlig neue Definition von Leistung. Dazu bietet es ein beispielloses Fahrerlebnis, das der unverwechselbaren DNA von Lamborghini treu bleibt – als Klassenbester bei Sportlichkeit und Fahrspaß.

Das Konzeptfahrzeug fügt sich in die „Direzione Cor Tauri“-Strategie des italienischen Unternehmens für Supersportler ein – und damit seine 2021 angekündigte Roadmap zur Dekarbonisierung und Elektrifizierung: Nach der Präsentation des V12-Plug-in-Hybrids Revuelto[1] enthüllt Lamborghini nun auf der Monterey Car Week den Vorläufer seines ersten rein elektrischen Modells Lanzador und gibt einen Einblick in das ab 2028 zu produzierende Serienmodell. „Mit dem vierten Modell eröffnen wir ein neues Fahrzeugsegment: das der Ultra GT. Dieses wird den Kunden dank bahnbrechender neuer Technologien ein neues, unvergleichliches Lamborghini-Fahrerlebnis bieten“, sagt Stephan Winkelmann, Chairman und CEO von Automobili Lamborghini.

Das Konzeptfahrzeug verbindet die Leistung und den Fahrspaß eines Lamborghini-Supersportwagens mit der Vielseitigkeit eines Autos für jeden Tag. Der Lanzador schafft so ein einzigartiges Fahrerlebnis für eine wachsende Gruppe von Kunden, die zu den technischen Vorreitern zählen.

Automobili Lamborghini hat sich vor mehr als zwei Jahren verpflichtet, noch in diesem Jahrzehnt einen leistungsstarken, elektrifizierten Lamborghini zu präsentieren, der dem Herzen und der Seele der Marke treu bleibt. Das vollelektrische Konzeptfahrzeug ist ein Gran Turismo mit einem überraschenden Karosseriestil, völlig neuen Proportionen und einem unvergleichlichen On-Board-Erlebnis durch neue Infotainment-Funktionen. Dazu bietet der Lanzador ein klares Design, das die Hochleistungselemente des Supersportwagens Revuelto mit der lebendigen Vielseitigkeit eines Urus[2] verbindet. „Mit der vierten Modellreihe blicken wir in die Zukunft, ohne unsere DNA zu vergessen. Die ersten Coupés von Lamborghini mit ihren Frontmotoren waren sportlich-elegante, alltagstaugliche Gran Turismo als 2+2-Sitzer. Das Konzept für unsere vierte Modellreihe nutzt unsere Philosophie der Supersportlichkeit in Kombination mit mutigen, neuen Technologien und furchtlosem Design. Damit passt es perfekt in unsere „Direzione Cor Tauri“-Strategie“, erklärt Stephan Winkelmann.

Technologie - Vollelektrischer Antrieb mit variabler Verteilung

Lamborghini präsentiert auf der Monterey Car Week nicht nur einen originellen Gran Turismo. Vielmehr gibt das neue Konzeptfahrzeug vor allem eine Vorschau auf zukünftige Technologien.

Ein Hochleistungs-Elektromotor mit hoher spezifischer Leistung an jeder Achse sorgt für einen permanenten rein elektrischen Antrieb unter allen Bedingungen, auf jedem Untergrund und bei jedem Fahrstil mit einer Spitzenleistung von über einem Megawatt. Der Allradantrieb bietet zudem aktives E-Torque an der Hinterachse für ein besonders dynamisches Kurvenverhalten, extrem fein abgestimmt und für jede Situation angepasst. Die Energie liefert ein Hochleistungsakku einer neuen Generation, der auch für eine hohe Reichweite sorgt. „Für uns bedeutet die Elektrifizierung keine Einschränkung, sondern eine intelligente Möglichkeit, mehr Leistung, Performance und Fahrbarkeit zu entwickeln“, erklärt Rouven Mohr, Chief Technical Officer von Lamborghini. Es wird daher keine Kompromisse in Bezug auf Kraft, Fahrspaß und Leistung geben: Vielmehr wird das neue Modell ein vollelektrischer Lamborghini, den die Kunden jeden Tag genießen können.

Doch nicht nur die Hardware-Komponenten, sondern auch die Software und die Steuerungssysteme werden die künftigen elektrifizierten Hochleistungsfahrzeuge von Lamborghini bestimmen. „Lamborghini wird sich in Zukunft durch eine Strategie aller aktiven Regelungssysteme definieren und differenzieren. Wir heben die integrierte Fahrdynamikregelung von Lamborghini auf ein völlig neues Niveau, das bisher für Seriensportwagen nicht möglich war und unseren Kunden ein völlig neues Fahrerlebnis bietet“, sagt Rouven Mohr. „Die richtige Balance zwischen Kraft, Leistung, Reichweite und Aerodynamik zu finden, ist sicherlich eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung. Aber die Herausforderung ist ein Eckpfeiler der Lamborghini-Forschung und -Entwicklung“, so der Chief Technical Officer weiter.

Feel like a pilot

Der Pilot stellt die Systeme während der Fahrt über die Bedienelemente am Sportlenkrad selbst ein. Somit kann der Pilot das Verhalten des Fahrzeugs aktiv beeinflussen und so seinen individuellen Fahrzeugcharakter schaffen. Drei Faktoren und Steuerungssysteme sind für das Concept Car und zukünftige Lamborghini-Fahrzeuge entscheidend:

1. Fahrdynamik-Regelung

Die neu entwickelte Fahrdynamikregelung Lamborghini Dinamica Veicolo Integrata (LDVI) hebt Lamborghini sowohl im Konzeptfahrzeug als auch in zukünftigen Serienfahrzeugen auf ein neues Niveau. Künftig werden deutlich mehr Sensoren und Aktuatoren in das LDVI integriert, um ein noch feineres und präziseres Fahrverhalten zu ermöglichen. Entscheidende Innovationen liegen dabei nicht nur in der Hardware, sondern auch im Regelalgorithmus, der die Komponenten steuert: Je mehr Sensoren und Daten in das Regelsystem eingespeist werden, desto feiner kann der Algorithmus die Nuancen des Fahrgefühls und des Feedbacks wiedergeben. So lässt sich der Fahrcharakter genauer als je zuvor auf den einzelnen Fahrer abstimmen. Dabei werden die Informationen von intelligenten Sensoren hinter den neuen „Piloten“-Glas-Panels an der Fahrzeugfront an den Fahrer zurückgemeldet. Gleichzeitig gibt es einen Vorgeschmack auf die zukünftige Radartechnologie.

2. Aktive Aerodynamik

Die aktive Aerodynamik spielt bei batterieelektrischen Fahrzeugen eine noch größere Rolle als bei bisherigen Supersportwagen: Durch aktive Aerodynamik kann die Reichweite pro Batterieladung erhöht und gleichzeitig die Leistung verbessert werden. Präziser Abtrieb für höhere Kurvengeschwindigkeiten und geringstmöglicher Luftwiderstand bei Höchstgeschwindigkeit lassen sich beim vierten Modell variabel einstellen, um die jeweils beste Performance zu erzielen. Lamborghinis Zukunftsphilosophie „Vision of Smart Aerodynamics“ unterstreicht beim Konzeptfahrzeug das Ziel, die Aerodynamik an jede Fahrsituation anzupassen, um den Wünschen des Fahrers und den Reichweitenanforderungen gerecht zu werden.

Inspiriert von den Lamborghini-Supersportwagenmodellen, beinhaltet die neu entwickelte intelligente Aerodynamik das ALA-System: die bekannte Technologie, die im Huracán Performante und im Aventador SVJ zum Einsatz kommt, zusammen mit neuen aktiven Aero-Vorrichtungen an Front und Heck. Sie gewährleistet die beste Effizienz im Urban-Modus des Concept Cars und den besten Abtrieb im Performance-Modus. Die Zukunftsvision für das ALA-System von Lamborghini, das den Diffusor aktiv verändert, zeigt die kontinuierliche Verbesserung der Technik, um eine beste Aero-Effizienz und Reichweitenverlängerung zu erreichen.

Das aktive Aerodynamiksystem nutzt die vordere Luftklappe und einen beweglichen Splitter, der bei Bedarf die Kühlkanäle der Bremsen und die Kühllamellen öffnet, um die beste Leistung zu erzielen. Der S-Duct-Kanal an der Front verbessert zusammen mit den verdeckten Lamellen für die Radhausbelüftung und dem Luftvorhang den Abtrieb je nach eingestelltem Modus: Efficient oder Downforce. Mit den Luftauslässen verhindert Lamborghini, dass der Staudruck in den Radkästen bei hohen Geschwindigkeiten die Front des Autos anhebt. Die optisch verdeckten Lamellen sorgen damit für Abtrieb, ohne zusätzlichen Luftwiderstand zu erzeugen. An den 23-Zoll-Rädern kombinieren die Designer sechseckige Elemente mit Aeroblades, um Verwirbelungen an den Rädern zu minimieren.

Am Heck ragen je nach Fahrmodus schmale Airblades an den Seiten und aus dem Diffusor heraus, um in Verbindung mit dem durchströmten Heckspoiler den aerodynamischen Abtrieb zu verbessern. Im Modus Efficient liegt die laminare Strömung über die gesamte Länge der Außenhaut an der Karosserie an, bis sie am Heck definiert abbricht. Das ALA-System ist währenddessen voll funktionsfähig, um die Druckrückgewinnung nach hinten zu erhöhen, was den Luftwiderstand deutlich reduziert und die Effizienz erhöht.

3. Aktive Fahrwerk

Dank eines aktiven Fahrwerks mit lenkbarer Hinterachse und Luftfederung stellt sich das Konzeptfahrzeug Lanzador optimal auf jede Fahrsituation ein oder folgt der zuvor definierten Einstellung des Fahrstils – schnell und direkt während der Fahrt über die Bedienelemente am Lenkrad einstellbar.

Drehmomentverteilung

Ein wesentlicher Vorteil von Elektro-Sportwagen mit zwei Motoren ist die präzise Drehmomentverteilung für mehr Fahrdynamik. Im Lamborghini-Konzept errechnet das Steuerelement innerhalb von Millisekunden das notwendige oder gewünschte Drehmoment für jede Achse einzeln, wobei die beiden Motoren differenziert die linke und rechte Seite der Hinterachse bedienen.

Raddrehzahl-Kontrolle / Wheelspeed Control

Mit Wheelspeed Control regelt Lamborghini sehr fein die Leistung und Kraft an den einzelnen Rädern, für noch präziseres Einlenken und direktes sowie schnelles Fahren auf besonders kurvenreichen Straßen und bei starker Beschleunigung.

„Die Kombination dieser Systeme hebt das Fahrverhalten des Lanzador auf ein neues Niveau im Vergleich zu einem Supersportwagen mit Verbrennungsmotor: Es ist ein elektrischer, superintelligenter Ultra GT“, sagt Rouven Mohr. Mit den neu entwickelten und hochintegrierten Fahrmodi, einschließlich der aktiven Steuerung, steigert Lamborghini den Fahrspaß und die Leistung und verbessert die Sicherheit und das Feedback für den Piloten.

„Ich bin mir sicher, dass wir mit dem Lanzador und der darin enthaltenen Technologie treue, aber auch technikbegeisterte Kunden davon überzeugen werden, dass die neue Generation von Lamborghini-Fahrzeugen ein neues Kapitel in Sachen Technologie, Performance, Digitalisierung und Fahrdynamik aufschlagen wird“, erklärt Rouven Mohr.

Design – Expect the Unexpected

Lamborghini steht von Beginn an für seine einzigartige und atemberaubende Design-DNA. Schon beim ersten Blick auf die ikonische Silhouette eines Lamborghini mit nur einer durchgehend gespannten Mittellinie wird der visionäre und innovative Ansatz sofort deutlich.

Mit dem nun auf der Monterey Car Week vorgestellten Konzeptfahrzeug Lanzador blickt Lamborghini authentisch in die Zukunft. Der Lanzador bietet ungewöhnliche Proportionen und begründet ein neues Fahrzeugsegment – dass der Ultra GT. Insbesondere der Innenraum bietet ein neues Lamborghini-Erlebnis in Bezug auf Raum und Geräumigkeit.

Mitja Borkert, Designchef des Centro Stile, dem Designzentrum von Automobili Lamborghini, kreiert mit dem Lanzador einen GT, inspiriert von Raumschiffen. Bei seiner neuesten Entwicklung startet er gedanklich bei einem Supersportwagen und hebt die Karosserie an. Damit schafft er eine erhöhte Sitzposition, die auch vom Huracán Sterrato inspiriert ist – und kreiert damit ein mutiges und unerwartetes Design. Authentische und klare Linien bilden eine unnachahmliche Spannung und sind von legendären Lamborghini-Fahrzeugen wie dem Sesto Elemento, Murciélago und Countach LPI 800-4 inspiriert.

Die Seitenansicht entwirft Mitja Borkert mit der ikonisch gespannten Silhouetten-Linie. In Kombination mit der einzigartigen Architektur wie der typischen Neigung der Kabine entsteht dadurch eine neue und überzeugende Proportion. Der elektrifizierte Gran Turismo besticht durch einen unvergleichlich niedrigen Dachzug, der durch die vorwärtsgerichtete Kabine und die dynamische, von scharfen Linien geprägte Karosserie rund um das Fahrzeug entsteht. Mit einer Dachhöhe von rund 1,50 Meter liegt das Konzeptfahrzeugt zudem perfekt und kraftvoll tief auf der Straße. Gleichzeitig formt das Designteam die unteren Teile des Lanzador mit einem intelligenten aerodynamischen Ansatz. Die integrierten, modernsten aerodynamischen Merkmale lassen sich je nach Fahrsituation bewegen und arbeiten integrativ wie bei einem Supersportwagen.

Im Innenraum folgt das Designteam der Lamborghini-Philosophie „feel like a pilot“, kombiniert mit der Idee eines Raumschiffes: Sie nimmt dazu die Idee des 2+2 GT auf, geht aber noch einen Schritt weiter und schafft ein praktikables 2+2-Lifestyle-Konzept, bei dem der hintere Raum der Kabine für alle Arten von Sportgeräten oder Gepäck bereitsteht.

Der Innenraum bietet die Sitzposition eines Piloten, mit einem schlanken und leichten Armaturenbrett. Dabei setzt das Team rund um Mitja Borkert auf ikonische Designelemente wie die große Y-Form der Mittelkonsolen-Brücke. Darüber hinaus stellt sich das Team den Innenraum mit einer unerwarteten Geräumigkeit vor, indem es den Raum nutzt, der durch die Gestaltungsfreiheit eines vollelektrischen Automobils gegeben ist.

„Für mich ist der Lamborghini Lanzador unser bisher visionärstes und futuristischste Konzeptfahrzeug, das zudem atemberaubend aussieht und eine neue Art von Schönheit und Ästhetik bietet. Die Proportionen sind völlig neu und haben das Potenzial, ein neues Automobilsegment zu schaffen“, erklärt Mitja Borkert. Diese Kombination aus einem hohen Maß an Variabilität, Alltagsnutzen, Leistung, Performance und die Sitzposition eines Supersportwagens machen den Lanzador einzigartig.

Die Details des futuristischen Konzeptfahrzeugs sind anspruchsvoll und unterstützen den einzigartigen Charakter. Die schlanken Scheinwerfer sind vom Countach LPI 800-4 inspiriert, wie unter anderem die sechseckige Form der Rückleuchten mit der charakteristischen Lichtsignatur mit drei LED-Elementen auf jeder Seite. Die typischen Stilelemente wie das Y und das Sechseck, die das Design von Lamborghini von Anfang an geprägt haben, finden sich im gesamten Fahrzeug wieder, auch bei den Rückleuchten und im Innenraum. 

Unter der kurzen und steil abfallenden Fronthaube verbirgt sich ein Kofferraum, während sich die große, gläserne Heckklappe weit öffnen lässt. Verstellbare Rücksitze und ein variabler Gepäckraum im Fond machen das Konzeptfahrzeug an nahezu jede Alltagssituation anpassbar.

„Mit dem Lamborghini Lanzador präsentieren wir ein Spaceship-Designkonzept mit völlig neuen Proportionen für eine neue Generation von Kunden, die mit Technik, Nachhaltigkeit und Digitalisierung aufwächst“, so Mitja Borkert weiter. Der Lanzador transportiert neue und frische Ideen, wie Lamborghini Nachhaltigkeit auf authentische Weise integrieren kann. Dazu zählt unter anderem ein großzügiger Innenraum mit innovativen Materialien.

Pilot und Co-Pilot sitzen tief wie in einem Jet, getrennt durch eine Mittelkonsole, die optisch in das Armaturenbrett übergeht. Innerhalb der Mittelkonsole und ergonomisch perfekt für die Hände des Piloten positioniert, befindet sich eine Piloteneinheit zur Steuerung des Entertainmentsystems, der Klimatisierung und neuer digitaler Funktionen. Die Passagiere erhalten Informationen über die automatisch versenkbaren Displays. Mit der Lamborghini-ANIMA-Steuerung wechselt der Fahrer zwischen den verschiedenen Fahrmodi, darunter Efficiency und Performance für die bestmögliche Fahrdynamik.

Nachhaltige Materialien

Nachhaltigkeit spielt bei der Entwicklung des Konzeptfahrzeugs eine sehr wichtige Rolle. Die Designer übertragen daher die Unternehmensphilosophie der nachhaltigen Materialien auf die Innenausstattung, ohne dabei auf Luxus-Look und -Haptik, Qualität und Haltbarkeit zu verzichten. Der Innenraum besteht fast vollständig aus nachhaltigen Materialien.

Hochwertige Merinowolle bekleidet das Armaturenbrett, die Sitze und die Türverkleidungen. Der farbige Faden besteht aus recyceltem Nylon. Viele nicht-sichtbare Kunststoffe, wie der Schaumstoff der Sportsitze, sind aus 3D-gedruckten recycelten Fasern hergestellt. Auch die integrierten Carbonfasern, die für die Mittelkonsole und die Türverkleidungen verwendet werden, bestehen aus regeneriertem Carbon: ein neuer, zweischichtiger Verbundwerkstoff.

Für das Konzeptfahrzeug entwickelte Lamborghini eigens für die Monterey Car Week Präsentation einen neuen Lackton – die frische und moderne Farbe Azzurro Abissale.

Nachhaltig gegerbtes Leder

Nachhaltig gegerbtes Leder ist Leder, das mit speziellem Wasser auf besonders umweltfreundliche Weise gegerbt wird. Das Wasser stammt aus der Olivenölproduktion und muss wegen seines hohen Säuregehalts und seiner antimikrobiellen und phytotoxischen Wirkung in Kläranlagen behandelt werden. Dieses Restwasser aus der Olivenölproduktion kann aber auch von Chemikalienherstellern für die Produktion von Gerbstoffen wiederverwendet werden: Der Gerbprozess nutzt eine Synergie „Made in Italy“ mit der Produktion von italienischem Olivenöl.

100 Prozent Merinowolle

Anstelle von künstlich verarbeiteter Wolle verwendet Lamborghini Wolle von australischen Merinoschafen. Jedes Jahr wächst den Schafen ein neues Vlies, was Wolle zu einer vollständig erneuerbaren Faser macht, im Gegensatz zu synthetischen Stoffen, die industriell aus nicht-erneuerbarer fossiler Energie hergestellt werden. Die Wolle wird einmal im Jahr per Schiff nach Europa importiert, was den ökologischen Fußabdruck verringert. Die Textilien werden dann von dem einzigen italienischen Textilunternehmen hergestellt, das die B-Corporation-Zertifizierung erhalten hat. Merinowolle ist biologisch abbaubar, geschmeidig und fühlt sich weich an.

Regeneriertes Carbon

Regeneriertes Carbon ist ein neuer Ansatz für Verbundwerkstoffe, der von Lamborghini entwickelt wurde, um die DNA und der Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht zu werden. Der neue Aufbau basiert auf einer ästhetischen Schicht (auf der sichtbaren Seite) und mehreren inneren Schichten (strukturell) je nach Leistungsanforderung. Für die ästhetische Schicht werden derzeit verschiedene Fasern entwickelt, darunter auch einige Naturfasern, die mit Carbon verwoben werden. Dadurch bleiben die technischen Eigenschaften von Carbon erhalten, während gleichzeitig die Verwendung von Carbonfasern reduziert wird. Für die inneren Schichten arbeitet Lamborghini an Kernmaterialien wie Carbon, das aus einer Matte aus recyceltem Kohlenstoff bestehen, oder alternativ an einem Schaum aus recyceltem PET. Darüber hinaus werden sowohl die ästhetischen als auch die strukturellen Schichten mit einem biobasierten Harzsystem kombiniert, das den nachhaltigen Ansatz verstärkt. Diese Anwendung bietet ein Höchstmaß an Freiheit bei Design und Personalisierung bei gleichzeitig guter technischer Leistung und Eigenschaften.

Synthetische Faser aus recyceltem Kunststoff

Lamborghini verwendet bei vielen Bauteilen des Konzeptfahrzeugs ein neuartiges synthetisches Garn. Das wird zum Teil aus recyceltem Kunststoff hergestellt, der aus den Ozeanen zurückgewonnen, fein zerkleinert, gewaschen, getrocknet, unter hohem Druck gepresst und zu dünnen Nylonfäden verarbeitet wird. Am Ende landen diese Fäden als regeneriertes Nylon auf großen Rollen für die anschließende Produktion von Kunststoffteilen. Der Vorteil liegt darin, dass das Material immer wieder verwendet werden kann und den Produktionskreislauf mehrfach durchläuft: eine besondere Form der Ressourcenschonung. Das heißt, es können Bauteile hergestellt werden, ohne neue Ressourcen zu verbrauchen. Im Vergleich zu Kunststoffteilen, die aus Erdöl hergestellt werden, ist dies um 80 Prozent umweltfreundlicher.

3D-gedruckte Form

Ein wesentlicher Aspekt der nachhaltigen Produktion und der Ressourcenschonung liegt in einem neuen 3D-Druckverfahren für Kunststoffe, wie unter anderem dem Schaumstoff der Sportsitze. Ein neues Druckmaterial für den FDM-Druck (Fused Deposition Modelling) wird aus recycelten Abfällen, wie gebrauchte Plastikflaschen, hergestellt. Es ist ein vielseitiges Material und ein stabiler, unbedenklicher Kunststoff, der sich aufgrund seiner guten mechanischen, thermischen und chemischen Beständigkeit ideal als Basismaterial für 3D-gedruckten Sitzschaum eignet. Damit lässt er sich elegant und nahezu unsichtbar unter Sitzstoffen einsetzen. Das Material kann nach seiner Nutzungsdauer wieder recycelt werden. Der Anteil an recyceltem Material kann je nach Herkunft der Abfälle zwischen 45 und 100 Prozent betragen.

Lamborghinis „Direzione Cor Tauri“-Roadmap zur Dekarbonisierung

Lamborghini setzt seit Jahren auf eine nachhaltige Produktion und die Vermeidung von CO2. Seit 2015 arbeitet der Standort Sant'Agata Bolognese mit seinen 182.000 m2 Fläche als zertifiziertes CO2-neutrales Unternehmen. Mit dem im Oktober 2021 vorgestellten Dekarbonisierungsfahrplan „Direzione Cor Tauri“ hat sich das Unternehmen verpflichtet, seine CO2-Emissionen ab 2025 mindestens zu halbieren.

„Cor Tauri“ ist lateinisch und bedeutet Stierherz. Zugleich ist es der Name des hellsten Sterns im Sternbild Stier, der Lamborghini den Weg in eine elektrifizierte Zukunft weist, die aber dem Herz und der Seele der Marke treu bleibt. „Der Elektrifizierungsplan von Lamborghini ist ein Kurswechsel, der durch ein radikal verändertes Umfeld unumgänglich geworden ist. Wir wollen damit unseren Beitrag leisten und unsere Umweltauswirkungen durch konkrete Projekte mehr und mehr reduzieren“, sagte Stephan Winkelmann bei der Vorstellung.

Lamborghini plant, seine gesamte Produktpalette bis Ende 2024 zu elektrifizieren. Für die Umstellung auf Hybridtechnologie investiert Lamborghini über vier Jahre hinweg mehr als 1,9 Milliarden Euro - die größte Investition in der Geschichte der italienischen Marke. Das Konzept für die vierte Modellreihe ist nicht nur ein technischer Demonstrator, sondern auch ein verfeinertes „Labor auf Rädern“ in Bezug auf nachhaltige Materialien. Die Serienversion des Lanzador wird ab 2028 außergewöhnliche Leistungen erbringen und in seinem Segment führend sein. Es wird die DNA der Marke bewahren und die über 60-jährige Tradition von Lamborghini in ein neues Jahrzehnt tragen.

Das Konzeptfahrzeug Lanzador steht für Design, Leistung und die Antwort auf die Frage, wohin sich Lamborghini in Zukunft entwickeln wird. „Für uns ist die vierte Modellreihe die absolut logische Erweiterung des bestehenden Portfolios - das perfekte Bindeglied zwischen Urus und unseren Supersportwagen“, unterstreicht Stephan Winkelmann. Mit der neuen, vierten Modellreihe bietet Lamborghini künftig das perfekte Portfolio aus emotionalen Supersportwagen mit Hybridantrieb und der nächsten Urus-Generation mit Plug-in-Hybrid.

Der Lanzador ist weit mehr als ein Einzelstück und Konzeptfahrzeug talentierter Designer und Ingenieuren: Es gibt vielmehr einen konkreten Ausblick auf das Serienfahrzeug, das Lamborghini im Jahr 2028 präsentieren wird. Das Serienfahrzeug auf Basis des Konzeptfahrzeugs Lanzador wird in Sant'Agata Bolognese gebaut. Zu diesem Zweck plant Lamborghini den Standort zu erweitern und zusätzliche Mitarbeiter einzustellen.

[1] Das Fahrzeug wird noch nicht zum Verkauf angeboten und unterliegt daher nicht der Richtlinie 1999/94/EG. Verbrauchs- und Emissionsdaten in Prüfung.

[2] Verbrauchs- und Emissionswerte aller Urus-Modelle; Kombinierter Verbrauch: 14,1-12,7 l/100km (WLTP); Kombinierte CO₂-Emissionen: 325-320 g/km (WLTP)

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