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Geschichte

VERÖFFENTLICHUNGSDATUM: 16 Okt. 2017

Die faszinierende Geschichte von Automobili Lamborghini erzählt von Herausforderungen und unangefochtenen Spitzenleistungen. Sie nimmt in der ersten Hälfte der 60er-Jahre ihren Anfang, als Ferruccio Lamborghini, ein hartnäckiger, willensstarker Mensch und seines Zeichens bereits Besitzer einer Traktorenfabrik und erfolgreicher Unternehmer, sich dazu entschließt, dem damaligen Monopolhalter in der Automobilbranche den Kampf anzusagen und einen neuen Luxus-Supersportwagen zu erschaffen. 

So beginnt er mit der Arbeit an seinem ambitionierten Projekt und kauft 1963 ein großes Grundstück in Sant’Agata Bolognese in der Provinz Bologna, um dort ein gewaltiges, hochmodernes Produktionswerk zu errichten. Das Unternehmen trägt seinen Nachnamen und sein Sternzeichen, der Stier, ziert als Symbol für Kraft und Leistung das Firmenlogo. 

Das erste Modell wird in Windeseile gebaut, um den festgelegten Präsentationstermin auf dem Turiner Autosalon Anfang November 1963 einhalten zu können. So erblickt der 350 GTV das Licht der Welt, ein Sportwagen-Prototyp mit längs angeordnetem V12-Frontmotor. 

Das nachfolgende, 1964 eingeführte Serienmodell 350 GT ist der erste Lamborghini der Geschichte, der gegenüber seinem Vorgänger mit einem vom Karosseriebauer Carrozzeria Touring entworfenen harmonischeren Design und dem gedrosselten V12-Motor mit 320 PS aufwartet. Er ist der erste einer Reihe von meisterhaften Fahrzeugen, die Lamborghini zur weltweiten Legende machen. 

Das Nachfolgemodell geht als Kultfahrzeug in die internationale Automobilgeschichte ein: der Miura. Das 1965 vom Lamborghini Ingenieurteam unter der Leitung von Gian Paolo Dallara und Paolo Stanzani konstruierte Fahrzeug mit dem für den Karosseriebauer Carrozzeria Bertone entworfenen Karosserie-Design von Marcello Gandini wird schlagartig zum Objekt der Begierde aller, die es sich leisten können. 

Es besticht durch ein fließendes, sinnliches Design, ist nur 105 Zentimeter hoch und hat einen Mindest-Bodenabstand von 135 Millimetern. Das auf dem Genfer Autosalon 1966 präsentierte Fahrzeug wird unmittelbar zum Welterfolg, der alle bisherigen Maßstäbe der Sportwagenbranche sprengt. Der quer angeordnete 12-Zylinder-V-Mittelmotor mit einem Bankwinkel von 60 Grad, vier Litern Hubraum und einem mit dem Differenzial verblockten Getriebe entwickelt eine Leistung von 350 PS bei 7000 Umdrehungen und eine für die damaligen Verhältnisse Rekord-Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h. 

Ein elegantes, hochmodernes Fahrzeug, das seiner Zeit ganz klar voraus und von den großen Rennwagen-Prototypen inspiriert ist, die seinerzeit bei Langstreckenrennen gegeneinander antraten. Erst viele Jahre später sollte der Mittelmotor bei den erlesensten Sportwagen allgemeine Verbreitung finden. 

Mit dem Miura, so benannt nach Edoardo Miura, einem guten Freund des Firmengründers Ferruccio Lamborghini und berühmten Stierzüchter, beginnt die Tradition bei Lamborghini, den Fahrzeugen Namen aus der Welt des Stierkampfs zu geben. Die „Miuramanie“ steckt Herrscher, Sänger und Schauspieler an, wie Dean Martin, Frank Sinatra, Johnny Hallyday, den Schah von Persien, den Fürsten von Monaco, Little Tony, Rod Steward und das Fotomodell Twiggy, ebenso wie viele weitere Prominente, die ihre Leidenschaft aber für sich behalten. Weltweit werden von 1966 bis 1972 insgesamt 763 Fahrzeuge in drei Versionen und 60 verschiedenen Farben ausgeliefert. 

1968 schlägt die Stunde des Lamborghini Espada, des mit 245 km/h damals schnellsten Viersitzers der Welt. Dieser präsentiert sich mit einem für die damalige Zeit nach Science-Fiction anmutenden Design und gilt noch heute als eines der außergewöhnlichsten Modelle von Lamborghini. 

1971 wird der Countach LP 500 aus der Taufe gehoben, ein gegenüber dem Miura noch aggressiveres und leistungsstärkeres Fahrzeug mit längs angeordnetem Mittelmotor und nach oben öffnenden Türen. Im Gegensatz zu den anderen Modellen steht der Name Countach nicht für eine Stierrasse, sondern geht auf einen Ausruf aus dem piemontesischen Dialekt zurück, der Erstaunen und Bewunderung ausdrückt und von einem Mitarbeiter von Bertone getätigt wurde, als er das Fahrzeug zum ersten Mal sah. Der Countach wird 17 Jahre lang produziert. 

1982 wird die Produktion um den Geländewagen LM002 (Lamborghini Military) erweitert, der von 1986 bis 1993 vom Band läuft und für besondere Anforderungen bei Grenzschutzeinsätzen in der Wüste konzipiert ist. Der LM wartet mit außergewöhnlichen Abmessungen und herausragenden Leistungen selbst im Gelände auf. Das in einer Auflage von 300 Stück produzierte Fahrzeug ist ursprünglich mit dem entsprechend angepassten Vergaser-Motor des Countach Quattrovalvole mit 5167 cm3 Hubraum und 450 PS und später mit einem Motor mit elektronischer sequenzieller Multi-Point-Einspritzung ausgestattet. 

Ein weiteres Meisterwerk aus Sant’Agata ist der 1990 vorgestellte Diablo, der sich als würdiger Nachfolger des Countach erweist. Auch dieses Modell ist nach einem wilden Kampfstier benannt und wartet mit herausragenden Eigenschaften, einer modernen, extrem aerodynamischen und spektakulären Liniengebung sowie einem 12-Zylinder-Motor mit 492 PS bei 7300 Umdrehungen auf. Das Fahrzeug beschleunigt in gerade einmal 4,03 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht damit eine maximale Geschwindigkeit von rund 325 km/h, die bis dato höchste Geschwindigkeit eines Serien-Fahrzeug. Automobili Lamborghini stellt damit einen weiteren Rekord auf und untermauert seine starke Position in der Branche. 

Die zahlreichen Eigentümerwechsel nehmen 1998 mit der Übernahme von Automobili Lamborghini durch die Audi AG ein Ende. Von 2005 bis 2016 ist Stephan Winkelmann Präsident und CEO der Automobili Lamborghini S.p.A. Von März 2016 bis November 2020 folgt ihm Stefano Domenicali als Vorsitzender und Chief Executive Officer nach. Seit Dezember 2020 steht Stephan Winkelmann wieder an der Spitze des Unternehmens.
 

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