Die Entwicklungsgeschichte des vielseitigsten Supersportwagens von Automobili Lamborghini, vom ersten LP 610-4 bis zum STJ
Sant'Agata Bolognese, 8. Mai 2024 – Der 2014 auf dem Genfer Autosalon präsentierte Lamborghini Huracán wurde permanent weiterentwickelt und hat die Grenzen des Fahrerlebnisses laufend neu definiert. Der Huracán, der seinen Namen dem für seinen Mut bekannten gleichnamigen Kampfstier zu verdanken hat, ist bis heute Lamborghinis vielseitigster Supersportwagen. Er entfaltet sein enormes Potenzial nicht nur auf Straße oder auf der Rennstrecke, sondern mit der jüngsten Modellvariante Sterrato auch auf Schnee, Sand und Geröll. Darüber hinaus war der Huracán, wenn es um die Einführung wichtiger technischer Innovationen ging, oftmals Vorreiter unter den Serienmodellen. Einige Beispiele dafür sind das Armaturenbrett mit Digitaldisplay, das erstmals im Huracán LP 610-4 zum Einsatz kam, das für den Huracán Performante entwickelte ALA-System (Aerodinamica Lamborghini Attiva) und die CCM-R-Bremsen, die aus der Formel 1 übernommen und erstmalig beim Huracán STO verbaut wurden. Die beim Huracán eingeführten Technologien wurden zum integralen Bestandteil der Lamborghini-DNA und zur Selbstverständlichkeit bei neuen Modellen. Etwa Forged Composite, das spezielle, von Lamborghini patentierte und erstmals beim Huracán Performante in einem straßenzugelassenen Fahrzeug eingesetzte Verbundmaterial, das heute die Basis für den futuristischen Rahmen des Revuelto bildet. Alles Innovationen haben zum enormen Verkaufserfolg des Huracán seit 2014 beigetragen.
2014: Der Huracán LP 610-4 – Instinctive Technology
Bei seiner Vorstellung auf dem Genfer Autosalon 2014 ist das Huracán- Coupé LP 610-4 mit einem V10-Motor mit 610 PS bei 8250 Umdrehungen, Allradantrieb und zum ersten Mal mit LDF-Getriebe (Lamborghini Doppia Frizione) ausgestattet. Es können drei Fahrmodi ausgewählt werden: Strada, Sport und Corsa. Die Bremsen sind mit Carbon-Keramik-Bremsscheiben ausgestattet und die Dämpferregelung erfolgt elektromagnetisch über MagneRide. Erstmals verfügt ein Lamborghini über ein Digitaldisplay im Armaturenbrett mit 11-Zoll-Kombi-Instrument. 2015 wird ergänzend dazu die Spyder-Version präsentiert.
2016: Der Huracán LP 580-2 – Enjoyable Technology
2016 kommen sowohl der klassische Huracán als auch der offene Spyder mit Hinterradantrieb auf den Markt und beide Varianten bieten die maximale Fahrspaß-Erfahrung. Dieses Modell ist für Puristen konzipiert, die nicht nur auf hohe Geschwindigkeiten aus sind, sondern auch abseits des Grenzbereichs jede Menge Fahrspaß genießen wollen. Dieser Huracán ist mit einem Motor ausgestattet, der 580 PS bei 8000 Umdrehungen leistet. Die optischen Änderungen betreffen den Frontbereich und die größeren Lufteinlässe zur optimalen Unterstützung der Hinterradbremsen.
2016: Der Huracán Performante – Sculpted by the wind
Der Huracán Performante ist die erste Version des Huracán, bei der Höchstleistungen im Mittelpunkt stehen. Der Motor punktet mit 640 PS bei 8000 Umdrehungen, 30 PS mehr als das Originalmodell, und einem Drehmoment von 600 Newtonmeter bei 6500 Umdrehungen. Aber das ist bei weitem noch nicht alles, denn dieses Fahrzeug ist in jeder Hinsicht extrem. Beim Performante hat Gewichtseinsparung oberste Priorität. Durch den massiven Einsatz von Forged Composite (verstärkte Kohlenstoffpolymere, die zusammengeschmiedet werden), dem Verbundmaterial aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff, im Innen- und Außenbereich können insgesamt 40 Kilogramm eingespart werden. Diese von Lamborghini patentierte Technologie, vereint höchste Widerstandskraft mit geringem Gewicht. Im Hinblick auf die Aerodynamik nutzt der Performante das neue High-Tech-System ALA (Aerodinamica Lamborghini Attiva), welches Spitzentechnologie in einem superleichten Paket bietet und 80 Prozent leichter als das herkömmliche System ist. Das innovative ALA-System gewährleistet dank Strömungskontrolle ein optimales Dynamikverhalten bei jeder Fahrweise. Der Performante zeichnet sich darüber hinaus durch eine neu kalibrierte MagneRide-Dämpferregelung und Lenkung aus und nutzt härtere Federn, um das Fahrverhalten des Fahrzeugs auf der Rennstrecke zu verbessern. 2016 stellt der Huracán Performante dank seiner Leistungsfähigkeit den neuen Nürburgring-Rekord in seiner Kategorie auf und positioniert sich damit an der Spitze der Supersportwagen dieser Zeit. 2017 wird die Modellpalette durch die Spyder-Version ergänzt.
2019: Der Huracán EVO – Every Day Amplified
Mit der Präsentation des Huracán EVO[1] als Coupé und Spyder 2019 erlebte Lamborghinis V10-Supersportler eine ästhetische und mechanische Rundumerneuerung. Der vom Performante übernommene Motor liefert 640 PS bei 8000 Umdrehungen und ein Drehmoment von 600 Newtonmeter bei 6500 Umdrehungen. In optischer Hinsicht wartet der EVO mit einer neuen Frontpartie für noch mehr Abtrieb und einer Heckpartie mit Diffusor sowie stark vom Performante inspirierter Auspuff- und Kühlerposition auf. Der neu gestaltete Heckspoiler sorgt für einen rund fünf Mal höheren Abtrieb gegenüber der Vorgängerversion. Die überarbeiteten MagneRide-Dämpfer werden nunmehr elektromagnetisch abhängig von der Fahrweise geregelt. Zur Verbesserung der dynamischen Leistungsfähigkeit werden die Dynamiklenkung LDS (Lamborghini Dynamic Steering) und die Allradlenkung LAWS (Lamborghini All-Wheel Steering) für noch besseres Handling im Stadtverkehr und eine höhere Kurvengeschwindigkeit auf der Rennstrecke kombiniert. Neu sind auch das Infotainment-System mit neuem 8,8-Zoll-HD-Display in der Mitte und das LDVI-System (Lamborghini Dinamica Veicolo Integrata), das in der Lage ist, die optimale Fahrzeugabstimmung basierend auf dem Lenk-, Beschleunigungs- und Bremsverhalten des Fahrers, externen Parametern wie Quer- und Längskräften und der vertikalen Beschleunigung des Fahrzeugs sowie der Art der Fahrbahnoberfläche vorherzusehen.
2020: Der Huracán EVO RWD – Rewind to rear-wheel drive
Der Huracán EVO mit Hinterradantrieb in Coupé- und Spyder-Version treibt Fahrspaß-Fokussierung seines Vorgängers mit reinem Hinterradantrieb auf die Spitze. Der neu gestaltete Frontsplitter verbessert die Luftzufuhr zum Heckdiffusor. Für noch mehr Agilität und Fahrspaß mit dem Hinterradantrieb setzt Lamborghini anstelle des LDVI das neu entwickelte P-TCS-System (Performance Traction Control System) ein, das für optimale Traktion beim Driften der Hinterräder sorgt und das Übersteuerungsverhalten um 30 Prozent gegenüber der Allradversion erhöht.
2021: Der Huracán STO – Based on a True Story
Das für die Rennstrecke konzipierte Straßenmodell STO[2] (Super Trofeo Omologata), das maßgeblich von dem in der Lamborghini-Markenmeisterschaft Super Trofeo eingesetzten Rennboliden inspiriert ist, schreibt die Regeln neu. Der STO behält den 640 PS starken Motor des EVO, der für ein noch besseres Fahrgefühl neu kalibriert und mit Hinterradantrieb und Hinterradlenkung kombiniert wird. Seine Karosserie ist zu 75 Prozent aus Carbonfaser gefertigt, und das Material auf Kundenwunsch frei sichtbar oder lackiert. Ein besonderes Merkmal der Karosserie ist der in einem Stück gefertigte Cofango aus Carbon-Verbundmaterial im Frontbereich – ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, das bereits beim Lamborghini-Klassiker Miura Berühmtheit erlangte. Der komplett erneuerte Heckflügel mit fixem Öffnungswinkel ist manuell in drei Positionen einstellbar, um den Abtrieb bedarfsgerecht anzupassen. Neu sind auch die Fahrmodi, die speziell für dieses Fahrzeug entwickelt wurden: STO für den Straßeneinsatz, Trofeo für die Rennstrecke und Pioggia für rutschige Fahrbahnverhältnisse. Lenkung und Gaspedal sind noch direkter ausgelegt. Erstmals bei einem Serien-Straßenfahrzeug sind CCM-R-Bremsen verbaut, die aus der Formel 1 übernommen und in Zusammenarbeit mit Brembo entwickelt wurden. Die aus mehrlagigen Carbon-Bremsscheiben gefertigten Bremsen zeichnen sich durch eine noch höhere Widerstandskraft als Carbon-Keramik-Bremsen aus, um selbst bei hohen Temperaturen eine höhere Standfestigkeit zu gewährleisten.
2022: Der Huracán Tecnica – Take All Your Souls to Drive
Beim Tecnica[3] mit 640 PS bei 8000 Umdrehungen schlagen drei Seelen in der Brust eines einzigen Fahrzeugs: Lifestyle dank Designelementen wie der im oberen Bereich verglasten Carbon-Motorhaube für die perfekte Balance aus Eleganz und Sportlichkeit; Fahrspaß dank Hinterradantrieb und spezieller Kalibrierungen; Leistung dank Hinterradlenkung (maximal drei Grad) und verbesserter Aerodynamik, die nicht zuletzt dem neu gestalteten vorderen Stoßfänger mit verbesserten Lufteinlässen und dem neu konzipierten Splitter zu verdanken ist, der den Abtrieb um 35 Prozent im Vergleich zum EVO erhöht.
2023: Der Huracán Sterrato – Beyond the concrete
Der Sterrato[4] wartet mit einem brandneuen Fahrzeugkonzept auf. Während der Urus das Leistungsvermögen eines Supersportwagens auf ein All-Terrain-Fahrzeug übertragen hat, tut der Sterrato genau das Gegenteil: Als Supersportwagen trägt er die Fahrspaß-Philosophie auf unbekanntes Terrain und wagt sich in Gelände vor, die normalerweise nur SUVs vorbehalten sind. Der Sterrato verfügt über eine größere Bodenfreiheit von 44 Millimeter, eine überarbeitete und verstärkte Aufhängung sowie einen neu konzipierten Unterboden, um den Beanspruchungen abseits asphaltierter Straßen standzuhalten. Die aus der Zusammenarbeit mit Bridgestone entstandenen und eigens für dieses Modell entwickelten Reifen vom Typ Dueller mit Run-Flat-Technologie betonen den Charakter des Fahrzeugs auf jedem Terrain und werden von speziellen in Verlängerung der Kotflügel angeordneten Mudguards eingefasst. Weitere Merkmale des Modells sind eine 30 Millimeter breitere Spurweite, der neu gestaltete Frontsplitter zur Verbesserung des Anstellwinkels und die verbreiterten Lufteinlässe für die Bremsen im ebenfalls überarbeiteten vorderen Stoßfänger. Um das Eindringen von zu viel Sand, Staub oder Steinchen in die Ansaugluft zu verhindern, wurden die unteren Lufteinlässe des Motors geschlossen und stattdessen ein spezieller Lufteinlass am Fahrzeugdach angeordnet. Die drei Fahrmodi Strada, Sport und Rally wurden neu programmiert, um ein optimales Fahrverhalten in allen erdenklichen Situationen sicherzustellen. Mit nur 1499 Exemplaren ist der Sterrato zudem der einzige Huracán in limitierter Auflage.
Zur Freude der Kunden und Fans wurden im Laufe der Jahre auch unzählige Sonderserien des Huracán herausgebracht, darunter 2019 der EVO GT Celebration im Jahr 2023 der 60th Anniversary und in diesem Jahr der STJ (Super Trofeo Jota), die letzte, auf zehn Fahrzeuge limitierte Ausgabe des V10-Supersportwagens. Der Huracán nimmt ganz klar eine Sonderstellung bei Automobili Lamborghini ein: sowohl mit den GT-Boliden Huracán GT3, Huracán GT3 EVO und Huracán GT3 EVO 2 als auch mit den Straßenmodellen, die mit ihrer Leistung, ihren Verkaufszahlen und ihren Technologien einen Rekord nach dem anderen aufgestellt haben. Kein Modell des Autobauers aus Sant’Agata Bolognese war je so facettenreich wie dieses. Der V10-Saugmotor ist untrennbar mit der Geschichte von Automobili Lamborghini verknüpft und hat maßgeblich zum Erfolg der Huracán-Familie beigetragen, die bis Ende des Jahres einem brandneuen Supersportwagen mit neuem Hybrid-Antriebsstrang weichen wird.
[1] Modelle; Kombinierter Verbrauch: 14,9-13.9 l/100km (WLTP); Kombinierte CO₂-Emissionen: 338-328 g/km (WLTP)
[2] Kombinierter Verbrauch: 14.0 l/100km (NEDC), 13.9 l/100km (WLTP); Kombinierte CO₂-Emissionen: 332 g/km (NEDC), 331 g/km (WLTP)
[3] Kombinierter Verbrauch: 13,6 l/100km (NEDC), 14,5 l/100km (WLTP); Kombinierte CO₂-Emissionen: 310 g/km (NEDC), 328 g/km (WLTP)
[4] Kombinierter Verbrauch: 14,9 l/100km (WLTP); Kombinierte CO₂-Emissionen: 337 g/km (WLTP)